Eine Liebeserklärung

Eine Band mögen, ihre Musik hören, Momente mit den Songs verbinden, auf das neue Album . fiebern, dass ist das eine. Das ist irgendwie selbstverständlich. Aber das andere wofür Musik wirklich gemacht ist, dass ist einfach die Atmosphäre auf nem Live Konzert. Mein erstes Konzert, dass ich bewusst wahrgenommen habe war bei Revolverheld 2006. Ich war damals schon der Typ Mensch der ganz vorne mit dabei sein musste. Mit einem ollen Tastenhandy mit Kamera hab ich Fotos und Videos gemacht die heute noch als von einer Freundin gebastelte Collage an der Wand hängen. Es ist einfach schon dieses Gefühl wenn du ankommst und vor der Halle mit vielen anderen wartest die genau aus dem gleichen Zweck da sind wie du, aus der Liebe zu der Musik. Die ersten kurzen Gespräche mit anderen Fans, wie man wo hergekommen ist, "hoffst du auch dass sie das und das Lied spielen?" und schon ist die erste Gänsehaut der Vorfreude da. Dann ist endlich Einlass und die Halle wirkt noch so leer, erstmal ankommen und einen guten Platz sichern. Und dann heißt es warten, bis es los geht. Eigentlich ist das Intro schon der größte Gänsehautmoment des ganzen Konzertes wenn die Band endlich auf die Bühne kommt und die 2h Autobahn und der extra Urlaubstag den man sich genommen hat um hier zu sein einfach mit einem Ton egal sind. Die Leute um einen herum brüllen, tanzen, feiern und eskalieren einfach. Wenn das Intro nicht passt ist das ganze Konzert kacke.( Ich habe das bisher nur einmal erlebt- glücklicherweise, das war bei 30 Seconds to Mars. Die hatten zu dem dann noch nen tierisch schlechten Tontechniker). Wenn Sie es dann spielen dass Lieblingslied, dann brüllst du jede Zeile mit, tanzt und wirfst die Arme in die Höhe, vergisst das Leben. Für einen kleinen Moment ist die Welt zwar immer noch ein furchtbar ungerechter Ort, aber das ist dann eigentlich egal. Diese Momente, sind genau, die die mir Kraft geben. Auf einen Konzertbesuch fiebere ich, wochenlang hin. Zähle manchmal die Tage im Kalender runter. Als Campino circa zwei Meter vor mir stand und An Tagen wie diesen sang und als mir der Tontechniker danach ein Plektrum schenkte oder als die Fantas bei Tag am Meer die ganze Schleyerhalle zu einem Lichtermeer machten und es genau dieses Tag am Meer Gefühl wiederspiegelte, als ich bei Yellowcards Sing for me weinend in der Menge stand und mich jeder nur anschaute wie ein Auto, als wir zu Blink 182 All these Small things abfeierten mit der kaputten Schulter meiner Freundin ganz weit hinten, das werd ich einfach nicht vergessen. Das Schlimme: Es gibt auf diesen Konzerten tatsächlich Leute, die meinen sie müssten alles, alles festhalten. Wenn ihr das nicht in eurem Herzen fühlt, ganz ehrlich dann bringt euch die Videoaufnahme auf eurem Smartphone auch nichts. Nein so rein gar nichts. Ich mache ein paar Fotos, als Erinnerung, vielleicht ein kurzes Video von einem Lieblingslied. Aber dann kommt das Ding in die Tasche. Ich bin nicht hier um alles mitzuschneiden. Ich bin kein Japaner der sich dann nachher lieber die Bilder anschaut, als es live mitzukriegen. Ich feier und tanze lieber. Denkt da mal drüber nach bitte.
Das letzte Lied und die Zugabe sind immer nochmal ein Feuerwerk und auch die Stille und Ruhe auf der Heimfahrt danach, die summenden Ohren und der dröhende Kopf am nächsten Tag, vielleicht der eine oder andere blaue Fleck, das nehme ich gerne mit. Aus Liebe, an die Musik.


You've got the music in you 
Don't let go 
You've got the music in you 
One dance left 
This world is gonna pull through 
Don't give up 
You've got a reason to live

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