Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.

Sei es nun der Beruf oder das Privatleben, einige von uns sind zum Helfer geboren. Das Helfersyndrom schlägt zu ob wir es wollen oder nicht. Ein Kollege schafft seine Arbeit nicht ? Na klar, man hilft. Der beste Kumpel hat Ärger mit seiner Freundin ? Na klar, man fährt hin und hört sich das alles an. Das fühlt sich gut an und im Endeffekt handeln Helfer nicht ganz uneigennütz. Ist es zum einen die Hoffnung, die Hilfe zurück zu bekommen wen man selbst in der Situation ist und zum anderen das gute Gefühl etwas gutes getan zu haben.
Im Endeffekt ist ersteres häufig nicht der Fall und es benötigt eine Menge alltruistischer Charakterzüge um trotzdem immer wieder zu helfen. Im beruflichen Umfeld, sind Menschen die sich für helfende Berufe entscheiden meistens die, die eben wegen dieses alltruistischen Charakterzügen und dem barmherzigen Gedanken einen solchen Job auswählen. "Das Lächeln des Klienten ist mehr wert als jedes Monatsgehalt" solche Sätze hört man oft.
So schlimm und hart es aber klingen mag. Im Endeffekt ist jeder für sich selbst und sein Glück verantwortlich. Helfermenschen müssen einsehen, dass sie nicht wirklich helfen können sondern eigentlich nur unterstützen können. Selbst im professionellen Verständnis sagt SGB I §1 das besondere Belastungen auch durch Hilfe zur Selbsthilfe zu überwinden sind.  Es hilft nichts, sich für eine andere Person kaputt zu machen, sich selbst zu vergessen und im Endeffekt trifft diese dann doch nicht die Entscheidung die man sich als Helfer gewünscht hätte. Alle Ratschläge und alle guten Tipps helfen nicht wen im Hirn des gegenübers ein anderer Film läuft.
In der Obdachlosenhilfe beispielweise verschwinden regelmäßig Klienten von der Bildfläche für die man die Hilfeform bereits eingeleitet hat, für die der einzelne Sachbearbeiter vielleicht vor dem Chef Dinge durchgeboxt hat, die das reguläre Budget übersteigen. Klienten lügen regelmäßig und aufeinmal stehst du vor deinem Chef, vor dem du den Klient verteidigt hast als Depp dar.
Ebenso im privaten Umfeld, wie oft hörst du vom Kollege nicht mal ein Danke nach der Urlaubsvertretung oder wie sehr tut es weh, wen der beste Kumpel zum tausendsten Mal entgegen des guten Ratschlages handelt ?.
Menschen mit Helfersyndrom sind wichtig in der heutigen Gesellschaft keine Frage, aber wir müssen dabei auf uns selbst aufpassen. Ein gewisses professionelles Maß  an Distanz im privaten wie auch im beruflichen angebracht. "Ich habe ihn bestmöglich unterstützt mehr kann ich nicht tun"  und den Satz "Not my monkeys not my circus" ab und an vor  den Augen zu haben ist hilfreicher als sich ewig aufzuopfern.


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