Der rote Faden

Und irgendwann bin ich morgens aufgewacht und dieser Zustand war okay. Ich weiß schon lange, dass mir etwas fehlt, dass es vielleicht nicht so lief wie ich es geplant hatte dieses Leben. Aber das es eben doch weitergeht. Das die Zeit rennt und ich sie nicht aufhalten kann. Das ich kein Ziel habe, keinen Plan und das in Ordnung ist.
Natürlich beginnt der Vergleich über social media, über die Freunde die Verwandtschaft. Schau mal  XY hat in deinem Alter schon dies oder jenes erreicht und du, du dümpelst nur so rum.
Aber irgendwann ist mir  das egal geworden. Ich habe alles getan was im Rahmen meiner Möglichkeiten steht, ich hab mir Mühe gegeben und du hab verschiedene Wege eingeschlagen. Aber er fehlt einfach. Der rote Faden. Ich komm nicht auf die Füße im Job, von einem miserablen Arbeitgeber zum nächsten. Warum für etwas motivieren für das man nicht stehen kann ? Arbeiten um zu überleben, auch das kann okay sein.
Eine Weile schweigen weil einem die Worte fehlen, weil man es nicht zusammenbringt in einem Text der wirklich erklärend wäre. Auch das akzeptieren. 
Rückschläge immer und immer wieder, auch wenn man versucht die Augen fest zusammen zu kneifen und zu sagen: Ist okay du bist stark und weinst jetzt nicht, ist es manchmal besser rauszulassen. 
Es ist die Akzeptanz das einem keinen helfen kann außer einem selbst. Freundschaften die gut tun, die Tatsache das wer da ist um zu reden, eine Familie die einen auffängt. Einige lieben Menschen aus den sozialen Netzwerken die zuhören. Klar tut das gut. Aber den roten Faden wieder zu finden das geht nur selbst.
Ich habe gekämpft, Monate lang. Gegen mich selbst. Das 16jährige ich schrie oft genug ganz laut das bist du nicht hör auf damit. Ich habe diesen Kampf schließlich beendet. Und so stark es von außen aussah, umso mehr hat es mir die Kraft gezogen. Umso mehr bin ich oft wütend und sauer auf mich selbst. Das ich mir so lange zugesehen habe, nicht früher aufgegeben habe. Bevor ich den roten Faden verloren habe.

Nun ist es so, nun fehlt er mir. Mein roter Faden und meine Kraft. Nun verbringe ich eben eine Weile in einem eingefrorenen Zustand, zu den Temperaturen passt es ja. Ich gebe nicht auf, ich kämpfe. Ich steige in kleinen Schritten vom Sofa und und versuche klar zu kommen. Alleine, von vorne. Vielleicht nicht da wo man in meinem Alter sein sollte. Aber genau da wo ich sein muss. Damit es besser wird.



Kommentare

  1. Hallo Jenni,
    ich habe deinen Beitrag schon gestern gelesen, schreibe aber jetzt erst den Kommentar, weil ich mir noch gut überlegen wollte, was genau ich schreiben will.
    In deinem Beitrag habe ich mich ganz oft wiedergefunden - erst recht, als du von deinem 16-jährigen Ich schriebst, dachte ich, das ist genau das, was ich im Moment fühle. Ich werde im Sommer mein Abitur ablegen und habe im Moment noch absolut keine Ahnung, was ich danach machen will. Auch ich habe das Gefühl, den roten Faden meines Tuns nach und nach zu verlieren. Zwölf Jahre lang war die Schule mein Lebensmittelpunkt - und das wird sich sehr bald ändern.
    Ganz oft denke ich "das bin ich nicht", genau wie du es geschrieben hast. Ich erwarte sehr viel von mir, genau wie das auch mein Umfeld tut. Immer öfter bekomme ich das Gefühl, dass alle automatisch davon ausgehen, dass das Abi für mich als gute Schülerin ein Spaziergang sei. Doch das ist es nicht. Und ich verstelle mich immer wieder, indem ich so tue, als ob ich stark wäre. Doch das zieht mir erst recht die Kraft, wie du es so schön formuliert hast.
    Aber auch ich habe erlebt, dass es besser, leichter ist es rauszulassen, was auf der Seele drückt. Dass die Reaktionen der Menschen auf das, was man ihnen anvertraut, in den allermeisten Fällen positiv sind. Dass man vor guten Freunden offen weinen darf, ohne dass es peinlich ist.
    Danke dir, dass dank deines Blogbeitrages die Worte jetzt nur so aus mir raussprudeln. Dass ich endlich klar sehe und ausdrücken kann, wofür mir lange die Worte gefehlt haben.
    Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, dass ich jetzt mein Gefühlsleben auf deinem Blog ausbreite, aber dein Beitrag hat eben viel in mir ausgelöst ;-)
    Ich wünsche uns beiden, dass wir unseren roten Faden wiederfinden.

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  2. Hallo meine liebe Unbekannte ;) hey, es freut mich total das mein Blog dich berührt hat ! Fühl dich ganz feste gedrückt es wird für uns beide irgendwann aufwärts gehn ! Ich freu mich besonders über solche Kommentare denn dann sehe ich erstens das es nicht nur mir so geht und zweitens das meine Texte Menschen berühren und das ist ein großes Kompliment Danke dir <3

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  3. Der rote Faden,dass Leben zieht sich von Tag zu Tag hin.
    Du bleibst an ihm hängen und weisst nicht wohin.
    Bleib Dir treu,und bleib für Dich,
    Alles andere spricht für sich.
    Gesundheit und die Liebe sind dass Leben.
    Und dieses ist's nach dem wir Streben.
    Alles andere ist nicht wichtig,
    Schau nach Deinem Mr.Richtig��.
    Geh Deinen Weg vor allen andern,
    Ich werde stets mit Dir Wandern.
    All Night and Day Long☺.

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