Wettkampfzeiten- Nordheimlauf #teroddathon

Da stand ich nun. Meine Fußsohlen taten schon weh bevor ich überhaupt nur einen Meter gelaufen war und auch mein Kreuz fühlte sich alles andere als locker an. Ich war müde, kaputt und ohne Ruhetag- aber hey 10km bin ich ja schon ein paar Mal gelaufen- wird schon irgendwie gut gehen, irgendwie durchkommen. Als ich damals zugesagt hatte, wusste ich die Strecke wird mir nicht liegen also sollte ich fit sein- hatte ich nur irgendwie verdrängt.
 
Die Sonne knallte vom Himmel es war aber zum Glück einigermaßen angenehm, was auch mit an der späten Startzeit lag. Ich hatte vergessen mich anzumelden und schaffte es geradeso noch ne Stunde vor Start vor Ort zu sein. Schnell traf ich meine ehemalige Kollegin die mich die ganze Woche überredet hatte "unbedingt zu kommen" und "keinesfalls nur 5 zu laufen" weil ich würde das ja sicher schaffen.
Dacht ich auch. Ich hatte aber irgendwie keinerlei Kraft. Mein Puls ging schnell hoch und ich spürte schon nach 2,5km meine Beine so sehr wie schon lange nicht mehr. Das rote Kreuz stand am Straßenrand und ich überlegt kurz. DNF ? Nein, bis Kilometer 5 hälste durch. Und da kam sie auch schon die erste Steigung. Eigentlich nix krasses, ich hatte sowas im Training schon gelaufen. Viel steiler sogar, zig Mal.  Aber ich sah den Berg an und es war vorbei- null Wille da jetzt hoch zu rennen. Ich sah einige gehen- konnt ich ja auch. Machte ich auch. Oben angekommen trotzdem keine Luft, der Puls auch nicht runter. Geil und da vorne schon der nächste seichte Anstieg. Da kämpfte ich mich dann irgendwie durch bevor es wieder ein paar Kilometer abwärts und geradeaus ging. Ich atmete tief in den Bauch versuchte mich auf die schöne Landschaft zu konzentrieren, ein bisschen Gas zu geben. Und dann die Angstgedanken: Du bist hier alleine- freie Strecke ewig keine Streckenposten wenn du jetzt umfällst- hinter mir waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr viele, geil letzte wirste auch noch. Warum bist du eigentlich so ein Versager ? Hey- Gedankenkarusell. Ich merkte gar nicht wie ich die 5km bei irgendwas mit 33:30 passierte. Okay, okay geht ja noch aber da kommen ja noch Steigungen. Scheiße. Und wieder musst ich gehen weil ich mich nicht zusammenreißen konnte. Bitter. aber weiter. Es ging wieder den Berg runter und nochmal hoch. Das sollts jetzt aber gewesen sein oder ? Kilometer 7. Flache Strecke. Also los, das was man am Berg verloren hat einholen, wie in Öhringen nochmal bisschen was rausholen. Plötzlich eine enge Kurve und wieder ein Anstieg. Gleich geschafft riefen die Zuschauer- einer sagte: ich möchte aber lieber jetzt sterben- ich fluchte irgendwas vor mich hin. Kein Bock mehr. Die Zeit dahin. Nichts gut. Aber hey, da vorne noch um die Ecke. Dann hast es geschafft. Ganz okay, dafür dass ich bei Kilometer 2,5 aufhören wollte. Okay, eine langsame 10er Zeit. 1:10:56. Peinlich aber für meine psychische und physische Verfassung an diesem Tag absolut in Ordnung. Es gab mein Lieblingsiso von Ensinger im Ziel, sowie Traubenzucker und eine Umarmung der lieben Kollegin. Es läuft nicht immer nach Plan aber hey- Marathon ist kein Sprint und manchmal ist auch bei "nur" 10 Kilometern durchkommen alles.

Kommentare

  1. Solche Läufe sind auch für den Kopf unheimlich wichtig. Beim Marathon wird es mehr denn je genau auf den ankommen. Biste da starke kannst und wirst es schaffen.

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